Die kleinen Appetithäppchen, die als Amuse-bouche, oder salopper Amuse-gueule, nach der Bestellung als «Gruss aus der Küche» aufgetragen werden, haben sich zu einem Quasi-Standard entwickelt. Was durfte ich nicht schon alles kosten. Ich erinnere mich an ein Gurken-Tannennadel-Süppchen in einem Schnapsglas. Oder an gebratene Felchenleberli auf Linsen, serviert im chinesischen Suppenlöffel. Ja, sogar die zig Variationen rund um die Cherrytomate sind haften geblieben. Letzthin jedoch lies mich ein Amuse-bouche schwankend zwischen Lachen, Kopfschütteln und Staunen zurück.
Vier Dreiecke Toastbrot, bestrichen mit Butter, belegt mit Schinken, garniert mit Mayo, Tomate, Gurke und Peterli.
Hmmm… da versucht jemand definitiv keine kulinarischen Erstbesteigungen.
Doch, auf der anderen Seite, was gibt es gegen Old School einzuwenden? Nichts, solange Qualität und Kontext stimmen.
Und beides ist im Restaurant zur Rebe in Basel gegeben. Das Lokal strahlt mit seinen weissen Tischtüchern und den dunklen Holzwänden den Charme vergangener Tage aus. Die Küche ist authentisch, ehrlich und gradlinig. Ohne Chi-chi versuchen die beiden Wirte vergangene Zeiten, als ein Restaurant noch ein Restaurant war, aufleben zu lassen. Der gewählte Rehrücken kam perfekt, begleitet von einer Rahmsauce wie sie sein muss, daher. Die Spätzli frisch, hausgemacht und im Butter geschwenkt. Der empfohlene Burgunder Beaune Bastion von Chanson machte die Zeitreise perfekt. Es hat gemundet und die Old-School-Amuse-Gueules passten perfekt in das Setting.
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