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Tag "Zigarren lagern"

Bereits mehrfach war von den Vorzügen der Zigarrenlagerung wie auch den Lagerumständen die Rede. Heute möchte ich kurz das Augenmerk auf die Gebrüder Spohn lenken. Die beiden sympathischen Unternehmer offerieren seit rund 15 Jahren unter der Marke Adorini «Lösungen» zur Lagerung. Ihr Sortiment reicht vom kleinen Reisehumidor, über Tischhumidore bis hin zu Schränken mit einer Lagerkapazität für ein paar 1000 Zigarren.

Mich überzeugen die Humidore von Adorini durch ihre durchdachten Details, die hohe Verarbeitungsqualität und das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis. Zwei Beispiele geföllig? Erstens sind da die ins Holz gefrästen Belüftungsrippen. Diese dienen nicht nur der besseren Belüftung der gelagerten Zigarren, sondern nehmen auch die Divider zur Trennung der braunen Schätze auf. Ordnung clever gelöst. Auf die Divider lassen sich kleine beschriftbare Clips setzen. Ordnung cleverer gelöst.

Oh, das waren ja eben drei Beispiele.

Noch ein Viertes gefällig? Die Humidore werden mit einer dicken Anleitung, Hygrometer, Befeuchter und einem kleinen Fläschchen Flüssigkeit geliefert. So gelingt die «Inbetriebnahme» rasch und sicher. Auch an Weihnachten. Gleich unter dem Baum. Es gilt: Auspacken und loslegen.

Weitere Aspekte, wie zum Beispiel, dass die Planung und Vermarktung von Deutschland aus geschieht, die Fertigung in Taiwan stattfindet, jedes Stück eine lebenslange Garantie besitzt, das Design schnörkellos und elegant daherkommt, oder das Sortiment auch Dinge wie Cutter und ähnliches umfasst, lasse ich hier mal aussen vor. Ich empfehle jedoch die persönliche in Augenscheinnahme.

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Über die Tatsache, dass das Lagern von Zigarren zu Diskussionen führen kann, wurde hier bereits früher berichtet. Kurz zusammengefasst: Die Lagerbedingungen sind von essentieller Bedeutung für den späteren Genuss.

Dies gilt sowohl für die «normale» Lagerung, zu Hause im «kleinen» Humidor, ebenso wie diejenige beim Fachhändler, beim Importeur oder beim Produzenten. Verzeiht eine Zigarre zu Hause eine kurze Phase, in welcher sie nicht optimal gelagert wurde, so werden die Lagerbedingungen bei der Langzeitlagerung und -Reifung, dem sogenannten Aging, zu einem kritischen Erfolgsfaktor.

Beim Aging wird versucht die Zigarre, respektive ganze Chargen, langsam und kontrolliert reifen zu lassen. Dieser Prozess hat zum Ziel, die geschmacklichen Ecken und Kanten zu schleifen und die Zigarren dadurch runder und harmonischer zu machen.

Die Engländer verfügen diesbezüglich über eine lange Tradition und die entsprechende Erfahrung. Letzhin bin ich bei James Suckling über ein spannendes Video zu diesem Thema gestolpert. Er unterhält sich darin mit Edward Sahakian vom Davidoff-Shop in London.

Aus dem kleinen Video ergeben sich für mich drei «Bhaltis»:

    • Für die Lagerung über einen längeren Zeitraum – idealerweise mehr als 7 Jahre – bietet sich ein Raumklima von 65% Luftfeuchtigkeit und 12.5 Grad Celsius an.
      Für den «Handhumidor», der dem raschen Konsum dient, empfiehlt er eine Temperatur von unter 20 Grad und maximal 65% Luftfeuchtigkeit.
      Ferner rät er dazu, die Zigarre eine Weile vor dem Rauchen aus dem Humidor zu nehmen. Diese Akklimatisierung sei vergleichbar mit dem Temperieren und Dekantieren eines Weines.
  • die richtige lagerung macht es.

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    Letzthin, in einer Runde von Gelegenheitsrauchfreunden, tauchte die Frage auf, ob Zigarren gelagert werden können. Ich hätte in diesem Moment jede Frage erwartet. Absolut jede. Beispielsweise: Wie ist aktuell das Wetter in Kuba? Wie lange machen es Fidel und Helmchen noch? Wie ging das mit den Weihnachts-Zigarren-Sendungen aus der Schweiz und den amerikanischen Zollbehörden? Jede Frage. Naja, fast jede. Aber nicht die Frage, ob Zigarren gelagert werden können. Mein schnelles Ich war versucht eine provokative Gegenfrage zu lancieren: «Und wie nennst Du das, was die braunen Dinger, die hinter Deinem Rücken in einem grossen Glaskasten liegen, tun?» Doch, mit dem Alter wird man ruhiger und geduldiger…

    In der Folge bestimmten spannende Ansichten, absonderliche Geschichten, wirre Pläne und Fetzen von Wahrheit den weiteren Gesprächsverlauf des Abends. Ich möchte nicht langweilen, deshalb  die kurze Antwort auf die Lagerbarkeit: Ja, Zigarren kann man lagern. Sehr gut sogar. Bei Premium Zigarren wie Habanos lohnt sich das Lagern sogar besonders. Mit dem Lagern verlieren die Zigarren ihre beissende Schärfe, die ihre Jugend auszeichnet, sie werden runder und die Aromen vermischen sich harmonischer.

    Lagern kann man Zigarren im Kühlschrank, im Keller, im Weinschrank oder in einem Plastiksack, in welchen man eine Orange legt. Richtig, man kann! Doch man sollte nicht!!! All diese Lagerarten sind nicht zur Nachahmung empfohlen. Auch dann nicht, wenn einige der aufgeführten Lagerarten als von einem Händler empfohlen der Runde kolportiert wurden. Die Lagerung sollte bei gleichmässiger Luftfeuchtigkeit (70% ), gleichbleibender Temperatur (Zimmertemperatur) und frei von Fremdgerüchen erfolgen. Idealerweise werden Zigarren in einem Humidor – einer mit Spanischer Zeder ausgeschlagenen Holzkiste mit Befeuchtungseinheit – gelagert. Kleine Humidore gibt es ab etwas über CHF 100 beim Händler des Vertrauens. Doch, vor dem Gang zum Händler empfehle ich ein wenig Lektüre zum Thema. Viel Wissenswertes findet sich beispielsweise in den Artikeln von Marc André im CigarWiki.

    Und merke, es gelten, nach Marc André immer die beiden Zigarrengesetze: § 1 Ein Humidor ist immer zu klein. § 2 Sollten Sie glauben, ein Humidor habe ausreichendes Lagerungsvolumen, so tritt automatisch § 1 in Kraft.

    Ein kleiner, feiner, angejahrter Tischhumidor.

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